Freitag, 21. Dezember 2012

Grayling instead of Trout Stalking



Herbst- und Winterzeit ist Äschenzeit, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Doch ist dieser Umstand bei uns ein wenig anders geartet und das hat auch seinen Grund. Die am häufigsten vorkommende Salmonide unserer Bäche ist nun mal die Bachforelle und nicht die Äsche. So ist es klar, dass ab Oktober unsere Bäche für die Fischerei gesperrt sind - und sich unsere Äschensaison somit eben über das restliche Jahr verteilt.


Nachdem wir schon letztes Jahr eine Äsche in dem kleinen kanalisierten Bach auf eine Nymphe fangen konnte, stand ein weitere Fahnenträgerin auf unserem Merkzettel für diesen Sommer natürlich weit oben. Also fischten wir dort auch diesen Sommer auf die schönen Fahnenträger und hatten dementsprechend mit den Schwierigkeiten so mancher Sommertage zu kämpfen - Gewittern.


Rückblick:

In den letzten Wochen stellte sich uns nicht die Frage: An welchen Bach wollen wir fischen gehen, sondern vielmehr: Wo kann man überhaupt noch fischen? Denn nach den zahlreichen Gewittern und den nicht enden wollenden Starkregenniederschlägen die sich zeitgleich aus dem Himmel auf uns ergossen, musste man die Pegelstände immer genau im Auge behalten bevor es an die Auswahl des Fishingspots ging. So kam es vor, dass sich der Abfluss einiger Bäche binnen einer Stunde Verachzigfachte und somit an eine Fischerei dort nicht mehr zu denken war!


Schossen in dem einen Bach gerade noch die braunen Fluten dem Neckar entgegen, so war der andere schon wieder klar und befischbar. Nach längerer Suche hatten wir endlich einen guten Spot gefunden und begannen mit der Äschenfischerei. Frank hatte schnell eine Äsche stromab ausgemacht, erfolgreich mit der Trockenfliege angeworfen und an der parabolischen #3er Rute gefühlvoll ausgedrillt.



Einige Meter stromab landete ich Frank diese wunderschöne 40er Äsche, die nach ein paar Fotos direkt wieder in ihr Element entlassen wurde. Die Freude über diesen in unseren Breiten leider sehr selten gewordenen Fisch war groß und motivierte uns bei unserem Projekt Sommer-Äsche. Da Frank eindeutig die meisten und schönsten Äschen fing, wurde er schnell zum Projektleiter erkoren.


Aufgrund der Tatsache, dass die Ammer direkt durch Tübingen verläuft und stark verbaut ist, sind die menschlichen Bauwerke oft die einzigen Möglichkeiten der Äsche Schutz und Struktur zu suchen. Anfang nächsten Jahres wird mit der Renaturierung eines kurzen, bisher schnurgeraden und einbetonierten Abschnitts ein Schritt in die richtige Richtung gemacht. Auf einer Strecke von wenigen hundert Metern soll die betonierte Solschale ausgebaggert und durch Uferbefestigungen aus Natursteinbuhnen und Reisigflechtwerk naturnah umgestaltet werden. Leider ist das ursprüngliche Bachbett durch die anliegenden Häuser schon so stark eingeengt worden, so dass das Anlegen von Mäandern nicht mehr möglich ist. Ich bin gespannt ob und wie die Fische den neu gestalteten Abschnitt annehmen werden!


Auf die 40er Trockenfliegen-Äsche folgten über den Sommer etliche weitere Fahnenträger sowohl bei mir als auch bei Frank. Besonders erfreulich fanden wir, dass Exemplare unterschiedlichster Größe darunter waren - von handlang bis mehrmals an die 40er-Marke, aber auch einsömmrige Jungäschen konnten wir zwischen den Schwärmen von Schneidern und Haseln ausmachen! Mit der Zeit gelang es uns recht gut einzuschätzen wo sich die Äschen in dem eintönigen, schnurgeraden Bach aufhielten und Takes auf kleine CDC-Sedges kamen mitunter auf Ansage...auf dass es bald wieder Sommer wird!


Tight Lines!

Max & Frank

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    sehr schöne Äschen habt ihr da gefangen..
    Wer bewirtschaftet die Strecke den ?

    Gruss Eric

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Eric,

    vielen Dank für den netten Kommentar!
    Die Strecke wird vom KFV Tübingen bewirtschaftet...

    Grüße,
    Frank

    AntwortenLöschen