Der zweite Tag unserer Trout Stalking Tour begann nicht minder spät und
so waren wir erneut vor den ersten Sonnenstrahlen am Wasser angekommen.
Nicht gerade die entspannteste Form von Kurzurlaub, die wir uns dort
vorgenommen hatten. Doch "Trout-" oder besser gesagt "Pike Stalking"
ist eben Leidenschaft, die nicht immer nur Entspannung bedeutet, sonder
auch fordert.
Vom Ufer aus, mit Polbrille und zwei Ruten gewappnet suchten wir nach Hechten und Döbeln. Leider bot sich uns das selbe Bild und es ließ sich, wie auch schon am Vortag, kein Vertreter der Arten blicken. Mit steigenden Temperaturen und der neuen Sinkschnur befischte Alex die tiefen Bereiche des Sees, in der Hoffnung an einen der vielen Hechte zu geraten.
In der Mittagspause stand unsere
obligatorische Nudelmahlzeit auf dem Programm und kurzerhand wurden die
"Fetten Katzen" in gemütliche Sessel umgewandelt. Die hervorragenden
Sitzeigenschaften nutzte ich sogar für einen Mittagsschlaf, um Energie für den Nachmittag und Abend zu sammeln.
Während der Mittagspause suchte sich eine der zahlreichen Libellen Alex Wathose zum rasten aus und gab uns die Möglichkeit sie zu fotografieren.
Mit frischer Kraft machten wir uns auf den See zu umrunden. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, beschloss ich meine #4er und meine #8er Rute mitzunehmen. Durch die Beißflaute der Hechte wollte ich es gezielt auf die gigantischen Döbel probieren. Natürlich war ich mir bewusst, dass dieses Vorhaben nicht minder schwierig ist.
Nachdem wir zwei Steinfelder am nordwestlich exponiertem Hang durchquert und dabei mehrere Ringelnattern aus ihrem Sonnenbad geschreckt hatten, suchten wir die steinerne Kante nach Hechten ab. Ein größeres Exemplar stand träge im seichten Wasser und ließ sich von der Sonne wärmen. Irgendwie erinnerte mich das Bild eher an einen Karpfen als an einen Hecht. Selbst die Brutfische zogen direkt und ohne Furcht an seinem Maul vorbei.
Alex stieg vorsichtig den Hang hinab und beförderte seinen Streamer mit einem sauberen Wurf direkt vor das Maul des Hechtes. Nach einem Strip an der Fliegenschnur und einem Zucken des Streamers setzte sich der Hecht in Bewegung. Der eben noch träge Hecht folgte im glasklaren Wasser dem Streamer. Er stand mit seinem Maul nur wenige Millimeter hinter den letzten Fasern der Baitfish Immitation und drehte ab! Wenige Würfe später verschwand der Bursche im endlos scheinenden Blau des Sees. Was für eine Enttäuschung!
Ich hatte derweil einen der fetten Aitel gespottet und mich herangepirscht. An der Kante zogen drei dicke Dickköpfe ihre Bahnen. Ich versuchte es zuerst mit diversen kleinen Nymphen, die mit der bekannten Ignoranz nicht eines Blickes gewürdigt wurden.
Nach einigen Überlegungen knüpfte ich meine Geheimwaffe ans 12er Fluocarbon-Vorfach und machte mir den Futterneid der Döbel zum Vorteil.
Ich passte den Moment ab, in dem zwei der Döbel aufeinander zuschwommen und platzierte die Fliege genau zwischen den beiden Fischen. Wie erwartet schossen die beiden auf den Glowbug zu und ehe ich mich versah verschwand der Bug in einem dem Mäuler.
Ich passte den Moment ab, in dem zwei der Döbel aufeinander zuschwommen und platzierte die Fliege genau zwischen den beiden Fischen. Wie erwartet schossen die beiden auf den Glowbug zu und ehe ich mich versah verschwand der Bug in einem dem Mäuler.
Der folgende Anschlag wurde mit heftigen Fluchten ins offene Wasser quittiert. Letztendlich konnte ich einen mehrere Kilo schweren kapitalen Döbel keschern. Glücklich über den Fang des schönen Fisches fiel mir der Abschied der zwei Tage Stillwasserfischei, trotz der Hechtflaute, etwas leichter.
Tight Lines
Alex & Max
Alex & Max