Sonntag, 20. Mai 2012

Fliegenfischen auf Hecht in Oberbayern Part I



Letzte Woche Mittwoch war es wieder soweit, die spontan geplante Tour stand kurz vor ihrem Beginn.
Ziel war dieses Mal Oberbayern, genauer gesagt der Chimgau mit seinen wunderschönen Gewässern. Wir hatten uns vorgenommen am Mittwoch die ca. 3,5 stündige Anfahrt hinter uns zu bringen, Karten abzuholen und einen ersten Eindruck der von uns zu befischenden Gewässer zu erlangen. Do. und Fr. wollten wir den scheuen Berghechten nachstellen, Sa. war die Deutsche Traun gebucht und So. stand zum Abschluss die spannende Sichtfischerei im Förchensee auf dem Programm. Dies klang wohltuenden in unseren Ohren nach einem ausgereiftem Plan mit viel Fisch. Doch es sollte anders kommen!

Piep Piep Piep... der Wecker reißt uns aus dem kurzen Schlaf, die Augen brennen und der Schädel brummt. Hätte ich vor der kurzen Nacht doch kein Bier mehr trinken sollen, stelle ich mir die Frage und schließe für eine Sekunde noch einmal kurz die Augen. Neben mir ist Alex schon mit dem Packen seiner Sachen fertig, ich höre den Reißverschluss kreischen. Los geht's ruft er mir auf dem Weg nach draußen zu. Auf einmal bin ich hell wach, jetzt heißt es nur noch Fischen!


Der See scheint vom Nebel verschluckt und absolute Stille drückt auf die Ohren, kein Vogel der zwitschert, kein Luftzug der die Blätter der Bäume zum Rascheln bringt. Die Oberfläche ist glatt wie ein Spiegel und wird von nichts Irritiert. Geräuschlos zieht eine Schleie am Ufer ihre Bahnen und sucht nach Futter. Wir werten das als gutes Zeichen, Futterfisch in Ufernähe, da können die Hechte nicht weit sein!




Die Schnur durchschneidet die kalte Luft und landet sanft auf der Wasseroberfläche, trotzdem beginnen kleinste Wellen sich nach links und rechts auszubreiten. Strip, Strip, Pause... der Streamer bleibt für den Bruchteil einer Sekunde Stehen, dann wiederholt sich der Vorgang.
Kein Hecht folgt dem Streamer, das Wasser bleibt gespenstisch ruhig. Wir teilen uns auf, um leiser waten zu können und einen größeren Bereich effektiv abfischen zu können.


Ein lauter Ruf durchdringt den Nebel. HECHT! Ich nehme sofort die Schnur auf und Wate ans Ufer, lege die Rute weg und laufe Los. Alex #9er Rute biegt sich beachtlich und ich erwarte einen guten Fisch. Kleiner als gedacht, aber äußerst kräftig kämpft der junge Hecht und fliegt immer wieder ins Freiwasser. Schnelle ein Foto und schon kann er wieder schwimmen. Der Bann ist gebrochen, der erste Hecht gelandet jetzt kann es losgehen



So fischen wir die nächsten Stunden Wurf um Wurf das Ufer ab, doch weitere Hechte lassen sich nicht mehr Blicken. Langsam gewinnt die Sonne die Oberhand im Kampf gegen den Nebel und offenbart uns die Gesamte atemberaubende Landschaft.


Der Himmel ist tiefblau und der Buchenmischwald präsentiert sein junges, saftiges Grün in den morgendlichen Sonnenstrahlen. Letzte Schleier ziehen durch die Bäume und lassen Assoziationen an eine Welt vor unserer Zeit freien lauf.


Der Wetterbericht prophezeit für die kommenden zwei Tage Hechtfischen nichts gutes. Wie mich die Erfahrungen aus Schweden gelehrt haben ist Badewetter kein Wetter um Hechte zu fangen, und diese Erkenntnis sollte leider bestätigt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Hechte ins tiefere Wasser zurückgezogen haben und so steht für den Nachmittag die Fischerei mit Sinkschnur und Belly Boat auf dem Programm.


Unterwegs begegnet Alex ein eng umschlungenes Froschpärchen auf dem See. Die beiden Wissen wohl nicht, dass sie sich den besten Tag für ihren Badeausflug ausgesucht haben. Bei den Wellen die sie veranstalteten währen sie wohl nicht so weit gekommen. Oder wissen die zwei genau bescheid und schmunzeln über uns?



Part II folgt...

LG Max

1 Kommentar:

  1. Hallo Jungs,

    ein sehr schön geschriebener Bericht. Macht Lust auf mehr Erlebnisse von euch!

    Viele Grüße,
    Steffen

    AntwortenLöschen