Mittwoch, 9. Januar 2013

Fliegenfischen am Förchensee - Trout Stalking Tour 2012

Förchenseepanorama

Nach den ersten drei Berichten unserer TS-Tour 2012 (Fliegenfischen auf Hecht in Oberbayern Part I & Part II und Fliegenfischen an der Deutschen Traun) kommt nun der vierte Teil. Wie der Titel schon verrät waren wir an unserem letzten Tag in Oberbayern am Förchensee auf Forellensuche unterwegs.


Blick entlang des linken Ufers
Der Förchensee liegt in einem engen Tal eingezwängt zwischen den Berghängen und bildet den Ursprung der Seetraun. Als klassischer Quelltopf beinhaltet der Förchensee extrem klares Wasser und hat das ganze Jahr über eine eiskalte Temperatur. Ich durfte das am eigenen Leib erleben, als ich nach der Umrundung des Sees den Auslauf mit nackten Füßen und hochgekrempelter Hose zurück zur anderen Seite durchwatete - ein Kneippbecken ist ein Spaziergang dagegen!



Sight Fishing

Einzig und allein die knapp an der rechten Uferseite vorbei laufende Straße trübt die sonst wunderbare Idylle des Sees. Wir hatten die Karte für den Tag inklusive Belly Boat gebucht, dieses letztendlich aber nicht benutzt, da sich der Förchensee wunderbar vom Ufer aus befischen lässt und durch die erhöhte Position ein Spotten der Forellen erleichtert wird. Zwar muss man an den vielen Stellen mit limitiertem Wurfraum arbeiten, doch ist ein Rollwurf fast immer möglich.


Eine große Forelle

Durch den hellen Untergrund ist das Spotten der Fische nicht nur dem geübten Sichtfischer vorbehalten, sondern auch Anfänger können die vielen Salmoniden leicht ausmachen. Man sieht die Fische auf Nahrungssuche umherziehen oder einfach an markanten Stellen verweilen. Im Auslauf des Sees - dem sogenannten "Paradies" - ist sogar eine leichte laminare Strömung vorhanden, so dass einem Chalk Stream ähnlich gefischt werden kann.



Trout Stalking live - Forelle im Paradies

Um einen guten Eindruck des Gewässers zu bekommen lohnt sich ein nicht ganz immer einfacher, dafür aber spannender Weg um den See. Die Uferseite die der Straße gegenüberliegt ist zwar deutlich steiler, doch läuft sie in den Förchensee flach aus. Dennoch sollte beim Waten Vorsicht geboten sein, durch das klare Wasser lässt sich die Tiefe extrem schwer einschätzen. So steht einem das "seichte" Wasser schon nach wenigen Schritten schnell bis zum Knie.



Release einer Regenbogenforelle

Erfolgreiche Muster die am Förchensee Fische fingen waren vor allem Nymphen der Größen #17-19 und kleinere Streamer. Als fängige Farben erwiesen sich sowohl dunklere gedeckte Töne, als auch Reizfarben. Besonderes Augenmerk sollte auf die Vorfächer gelegt werden. So waren - wie zu erwarten - lange Vorfächer mit Spitzen aus Fluorocarbon wichtig, um die Täuschung für die Forellen perfekt zu machen.




Fliegenfischermahl

Da wir früh mit der Fischerei begonnen hatten und konzentriertes Fischen müde und vor allem hungrig macht, mussten wir den knurrenden Magen mit einer warmen Mahlzeit besänftigen. Als Tisch wie geschaffen bot sich uns ein großer Bretterstapel direkt neben dem See an, den wir sogleich zur Panoramatafel umfunktionierten. So wurde mit königlichem Ausblick ein recht einfaches, aber dafür besonders schnelles Mal generiert und herzhaft genossen.



Die Täuschung ist geglückt, der Fisch hat genommen.

Für die leichte Fischerei am See hatte ich mir meine selbst gebaute #4er Rute ausgesucht. Nach den ermüdenden Tagen der Hechtfischerei fügte sich die 8,6er wie ein Dirigentenstab in meine Hand und ich genoss die Leichtigkeit der Forellenfischerei. Meine gewählte Rute stellte sich als perfekt heraus, um den Förchensee zu befischen.





Stalk it, Catch it, Release it!

Das Paradies, wie eingehends beschrieben, bietet auf der gegenüberliegenden Seite diverse Unterstände für Forellen. So war es nicht verwunderlich, dass sich dort die größten Fische, die ich im See ausmachen konnte versteckten. Die überhängenden Äste und das darin verfangene Material erschwerten die Fischerei auf sie besonders. Mit einem gezielten Wurf musste man die Forellen aus dem Unterstand locken und schnell zum Biss verleiten.



Eine unauffällige Erscheinung hilf beim Fang

Wer sich der Herausforderung  einer spannenden und anspruchsvollen Sichtfischerei im See stellen möchte, sollte sich den Förchensee nicht entgehen lassen. Ein Belly Boat ist meiner Meinung nach nicht nötig und kann getrost zu Hause gelassen werden.
Doch sollte man die Erwartungen an die Größe der im See befindlichen Forellen nicht zu hoch ansetzen. Im Vorfeld hatte ich Berichte im www. gelesen die mir anderes suggerierten.



Author with a trout from Förchensee
Der Autor mit Forelle

Fairerweise muss ich aber sagen, dass die vorhandene Größe wohl eher dem Habitat eines Gebirgssees entspricht.
Ich hoffe, dass euch der Letzte Bericht unserer Trout Stalking Tour 2012 gefallen hat und bin gespannt was uns in der kommenden Saison 2013 erwartet. Soviel kann ich verraten, es wird sich einiges verändern und es bleibt spannend! Bei Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung.





Tight Lines, Max


4 Kommentare:

  1. THX! Macht weiter so! Euch eine gute und erfolgreiche Saison 2013.

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  2. Hallo Max,

    wundervolle Bilder. Sieht sehr sehr verlockend aus. Bestimmt keine einfache Fischerei.

    Grüße
    Alex

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  3. Hey Max. Super Bericht. Macht richtig Spaß zu lesen. Ich freue mich auf eure nächsten Touren. Gruß, Steffen

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  4. Skifahren ist wahrscheinlich sehr interessant, obwohl ich es noch nie probiert habe. Ich habe mich erst kürzlich entschieden, einen Ausflug zum Nordpol zu machen. Dafür habe ich ein Kreuzfahrtschiff Antarktis gefunden. Es war sehr praktisch für mich zu reisen und die Welt darauf zu lernen. Mit mir war meine Frau, sie war mittendrin, wir waren das erste Mal auf einer solchen Reise.

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